FDP-Chef Hase verurteilt beabsichtigte Verleihung des St.-Georgs-Ordens an Abdel Fattah al-Sisi

Der Verein Semper Opernball e.V. verleiht jährlich den St.-Georgs-Orden unter der Losung „Adverso flumine“ – lateinisch für „Gegen den Strom“. In diesem Jahr soll der ägyptische Diktator Abdel Fattah al-Sisi die Auszeichnung als „Hoffnungsträger und Mutmacher“ bzw. als „Brückenbauer und Friedensstifter“ erhalten, wie es in der offiziellen Begründung heißt. Holger Hase, Stadtrat für die Freien Demokraten und Vorsitzender des FDP-Kreisverbandes dazu:

„Vor dreißig Jahren ermöglichte die Friedliche Revolution allen Deutschen die Freiheit. In den vorderen Reihen standen auch viele Dresdner. Al-Sisi putschte sich 2013 mit militärischer Gewalt gegen eine demokratisch gewählte Regierung an die Macht, schuf einen Polizeistaat und soll nun in Dresdens guter Stube geehrt werden. Das ist ein Unding für jeden politisch urteilsfähigen Bürger!
Bereits 2009 griff der Verein mit der Ehrung des russischen Präsidenten Wladimir Putin politisch daneben. Wir hatten gehofft, dass Professor Frey und die Verantwortlichen des Vereins nun besser nachdenken, wem sie diesen Preis überreichen wollen.
Der Verein kann seine Entscheidung noch korrigieren. Wenn man sich aber nicht besinnen will, müssen wir über Konsequenzen nachdenken. Der Preis braucht die Semperoper und den Ball als Bühne mehr als der Semperopernball einen politisch fragwürdigen Preis. Wenn in Dresden unter dem Motto ‚Gegen den Strom‘ weiter Autokraten geehrt werden, hätten wir aus der Friedlichen Revolution nichts gelernt. Die Verleihung des St.-Georgs-Ordens an Al-Sisi wäre Hohn und Spott gegenüber den Werten der Friedlichen Revolution“
, so Hase abschließend.